"Hänsel und Gretel" ist eine Oper in drei Aufzügen von Engelbert Humperdinck (1854-1921).

Zur Musikgeschichte:
Hänsel und Gretel ist eine romantische Oper in der Nachfolge Richard Wagners, die jedoch in großem Maße volksliedhafte Musik integriert. Das motivische Material ist äußerst ökonomisch gestaltet, ohne streng leitmotivisch im Sinne Wagners eingesetzt zu werden. (Quelle: Wikipedia)

Viele der Themen in Hänsel und Gretel werden oft für Zitate von Volksliedern gehalten, doch hat Humperdinck tatsächlich nur drei Volkslieder zitiert: Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?, Ein Männlein steht im Walde und Schwesterlein, hüt' dich fein!. Viele der weiteren Melodien aus der Oper (z. B. Brüderchen, komm tanz mit mir ... oder der so genannte Abendsegen) sind aber säpter zu Volksliedern geworden.

Hänsel & Gretel in Blech

Originalkompositionen für Blechbläserensemble außerhalb der Sphären des Jazz gibt es nicht häufig. Kein Wunder also, dass sich „Die Euphoniker“ als erstes Programm die Bearbeitung der beliebten Märchenoper „Hänsel und Gretel“ durch Hans-Joachim Drechsler vorgenommen haben, die ursprünglich für das Schweriner Blechbläserensemble entstanden ist. Sie haben viel Zeit und Energie in die Proben gesteckt, deren Ergebnis in zahlreichen Auftritten zu hören war.

Den rein instrumental umgesetzten Highlights aus Engelbert Humperdincks Märchenoper wird hier eine Erzählerin mit Texten aus dem Märchenspiel und dem Opernlibretto von Adelheid Wette, der Schwester des Komponisten, zur Seite gestellt. Sie hat das eher gruselige Sozialdrama der Grimms in einem Punkt wesentlich verändert: Die Mutter lässt die arglosen Kinder nicht absichtlich orientierungslos im Wald zurück, um selbst genug zu Essen zu haben. Vielmehr schickt sie sie Erdbeeren suchen, weil sie nicht die aufgetragene Arbeit erledigt und stattdessen gesungen und getanzt haben. Darüber hinaus schmückte Adelheid Wette das Grimmsche Märchen mit Volksliedern und volkstümlichen Redensarten aus, wie z.B. "Brüderlein, komm tanz mit mir" und fügte liebevolle Details hinzu, wie Sand- und Taumännchen oder die Engel, die Hänsel und Gretel in der Nacht im Wald beschützen.

Der Inhalt der Oper

Im Original der Oper sind drei Teile bzw. drei Szenen vorgesehen. In der Bearbeitung, die von den Euphonikern gespielt wird, wurden die ersten beiden Szenen zu einem Teil zusammen gefasst. Hier in Kurzform der Ablauf der gekürzten Fassung :


Erster Teil:

Hänsel und Gretel, Kinder eines armen Besenbinders, leiden Hunger. Statt der ihnen aufgetragenen Arbeiten (Strümpfe stricken und Besen binden) tanzen sie ausgelassen in der Stube herum. Da kehrt ihre Mutter heim. Als sie die beiden schlagen will, zerbricht sie einen Topf mit Milch, die einzige im Haus vorhandene Nahrung. Wütend jagt sie die Kinder aus dem Haus. Sie sollen im Wald Erdbeeren sammeln. Nun kehrt - angetrunken - der Vater nach Hause zurück. Er hat ein gutes Geschäft gemacht und einen Sack voller Lebensmittel gekauft. Mitten in der gemeinsamen Freude der Eltern bemerkt der Vater, dass die Kinder fehlen. Als der Vater von den Geschehnissen erfährt, erzählt er von der im Wald hausenden Knusperhexe, die Kinder zu Lebkuchen backt und hernach isst. Die Eltern begeben sich auf die Suche nach den Kindern. Hänsel und Gretel haben den Korb voller Erdbeeren. Sie spielen und essen in ihrem Übermut alle Beeren auf. Da bemerken sie, dass es dunkel wird und sie sich verirrt haben. Das Echo und der aufkommende Nebel machen ihnen Angst. Das Sandmännchen beruhigt sie und streut ihnen Sand in die Augen. Sie beten ein Nachtgebet und schlafen ein. Vierzehn Engel bewachen ihren Schlaf.


----- PAUSE -----

Zweiter Teil

Das Taumännchen weckt die beiden. Sie stellen fest, dass sie beide von vierzehn Engeln geträumt haben. Plötzlich bemerken sie hinter sich ein Haus, das über und über mit Lebkuchen und anderen Süßigkeiten bedeckt ist. Sie beginnen sofort zu naschen. Da taucht die Knusperhexe auf, die sie mit noch mehr Süßigkeiten in ihr Häuschen locken will. Doch die Kinder misstrauen ihr und wollen weglaufen. Die Hexe belegt sie mit einem Bann und sperrt Hänsel ein. Gretel soll den Ofen anfeuern, damit sie und Hänsel zu Lebkuchen gebacken werden können. Aber Gretel befreit Hänsel, und die beiden schubsen die Hexe selbst in den Ofen. Plötzlich finden sie sich von vielen Lebkuchenkindern umgeben, die sie ebenfalls befreien können. Da kommen die Eltern der beiden hinzu. Die Hexe ist selbst ein Lebkuchen geworden.